Die einzige ursächliche Therapie der Präeklampsie war bislang die Entbindung, was bei früh einsetzender Erkrankung zu einer Frühgeburt des Kindes führt. Im Jahr 2011 konnte erstmals gezeigt werden, dass die Entfernung eines für die Erkrankung ursächlichen Botenstoffs aus dem Blut der Patientin eine Abmilderung der Erkrankung sowie eine Schwangerschaftsverlängerung bewirken kann (Thadhani et al, Circulation, 2011). Mittels Apherese, einem der Dialyse ähnlichen Verfahren der Blutwäsche, wird der Botenstoff lösliche fms-like Tyrosinkinase 1 (sFlt-1) aus dem Blut der Schwangeren entfernt. In einer Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass das Verfahren sicher und wirksam ist. Die behandelten Patientinnen mit früher Präeklampsie hatten eine um bis zu 23 Tage verlängerte Schwangerschaftsdauer.
Die Klinik für Geburtsmedizin der Charité Universitätsmedizin Berlin nimmt seit Mai 2014 an einer internationalen Multicenterstudie teil, die dieses Therapieverfahren systematisch untersucht. Die Studie wird koordiniert von der Universität Harvard, Boston, USA sowie der Universitätsklinik Köln. An der Charité wird die Klinik für Geburtsmedizin eng mit der Klinik für Nephrologie kooperieren. Schwangere mit früher Präeklampsie können sich dem Therapieverfahren unter Studienbedingungen unterziehen.
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