




Am 20. August 2022 wurde im Kaiserin-Friedrich-Haus das 10-jährige Bestehen der Babylotsen an der Charité gefeiert. Unter dem Titel „Vom reaktiven zum präventiven Kinderschutz“ war der Fokus auf die Prävention des Schütteltraumas bei Babys gelegt.
Der 20. August wurde zum „Welt-Schütteltrauma-Präventionstag“ ausgerufen.
Frau Oberärztin Dr. Klapp und Herr Professor Henrich aus der Klink für Geburtsmedizin der Charité waren Gastgeber und hatten die wissenschaftliche Leitung inne.
180 ärztliches sowie Pflege-Personal, Babylotsinnen, Sozialpädagoginnen und Hebammen aus Berlin, Brandenburg und anderen Bundesländern nahmen an der Tagung teil.
Das Programm Babylotse, 2007 in Hamburg initiiert, ab 2010 in der Charité in Berlin aufgegriffen, kooperativ angepasst und 2012 mit der damaligen Familienministerin Dr. Kristina Schröder offiziell gestartet und als Modellprojekt des Nationalen Zentrums frühe Hilfen (NZFH) evaluiert, erfragt und erkennt Überforderungen bzw. problematisches Miteinander im Vorfeld, schafft Entlastung und stärkt die Elternkompetenz.
Frau Dr. Kristina Schröder betonte in ihrem Grußwort und Vortrag noch einmal die Wichtigkeit dieses und aller anderen Präventions-Projekte zum Schutz unserer Kinder. Sie war damals maßgeblich an der Anschubfinanzierung aus dem Bundesministerium für die ersten Babylotsinnen in der Charité und zur Realisierung der Forschungsprojekte beteiligt. Auch das Bundesministerium für Gesundheit würdigte in einer Videobotschaft das Engagement der Babylotsinnen.
Die Prävention des Schütteltraumas, dessen gesundheitliche Folgen und Lösungsansätze, wie z. B. die Schreiambulanz, Frühe Hilfen und die Gewaltschutzambulanz wurden in verschiedenen Vorträgen thematisiert. Auch die ökonomischen Folgen für versäumte Präventionshilfen wurden dargelegt.
Mit einer neuen ergänzenden Kampagne wurde mit Unterstützung des German Council of Shopping Places deutschlandweit zur Prävention mit Schüttelsimulatoren für Infoabende werdender Eltern in Geburtskliniken zur kompetenten und nicht stigmatisierenden Aufklärung beigetragen. Sowohl das Babylotsen-Projekt als auch die neue Kampagne „#SchüttelMichNicht“ soll der Schütteltrauma-Prävention dienen.
Im Anschluss an die wissenschaftlichen Vorträge folgte die offizielle Übergabe der Schütteltraumasimulatoren. Symbolisch wurden 50 Puppen an 50 Kliniken im Wert von jeweils 1.500,00 € deutschlandweit verschenkt. Die Schirmelternschaft hatten Julia Harting (Diskuseuropameisterin) und Robert Harting (Weltmeister, Olympiasieger, mehrfacher Deutscher Meister im Diskuswurf) inne. Der Schauspieler Jan Josef Liefers und Robert Harting überreichten jeder/m Vertreter/in einer Klinik eine Simulationspuppe.
Wir danken Herrn Behrens, dem Bevollmächtigten des Vorstandes des German Council of Shopping Places für die großzügige Spende der Schüttelsimulatoren. Weitere Schüttelsimulatoren werden in den nächsten Wochen bundesweit verschenkt, wodurch die Präventions-Kampagne „#SchüttelMichNicht“ weitere Aufklärungsarbeit leisten kann.
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Die Sendung "Pique Dame" auf Antenne Brandenburg hat sich in der Ausgabe vom 06.11. 2022 dem Thema "Kinderschutz in Brandenburg und Berlin" gewidmet. Reporterin Sybille Seitz hat mit Ärzten, Gerichtsmedizinerinnen und Jugendämtern über die besondere Herausforderung gesprochen, wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorliegt. Hier finden Sie die Sendung zum Nachhören.
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